Unter Stimmbildung versteht man die Ausbildung der eigenen Stimme zum Sprechen und Singen. Es ist wichtig eine gesunde Sprech- bzw. Gesangstechnik zu lernen. Dies kann Stimmschäden vorbeugen. Eine gute Stimme wird nur mit der für die Leistung nötigen Muskulatur gebildet, ist frei von Nebengeräuschen und Fehlspannungen, klingt in jeder Höhe beliebig kräftig oder leise, ist weittragend, resonanzreich, weich und anstrengungslos.
In den vorhergegangen Übungen haben wir die Atmung aktiviert und den Körper geweckt. Jetzt werden wir uns der eigenen Stimme bewusst und entwickeln diese.
Woher klingt denn meine Stimme?
Die Stimme klingt aus den Resonanzräumen in unserem Körper. Die Schwingungen, die von den Stimmlippen erzeugt werden, werden von unseren Knochen und Knorpeln aufgenommen und in Hohlräumen (Mund- und Nasenhöhlen, Rachenraum u.v.a) verstärkt.
Mein Gesichtsausdruck ist ganz entspannt und ich lächle zufrieden. So können sich die Resonanzen ungehindert bilden.
Übungen, um Resonanzen für das Singen zu finden:
• Gähnen auf „ooooaaahh“
• Lieblingsessen kauen auf „mnjam“, „mnjom“, „mnjum“
• Die Stimme ganz nach vorn bringen, bis ein kitzeln auf den Lippen entsteht auf „mmmm“
• Durch die Nase Summen
• Auf die Brust klopfen und dunkle Vokale singen
Auf diesem Video findest du einige Übungen
Stimmbildung im Chor
Die Chor-Stimmbildung ist im Sinne der Stimmbildung ein Sonderfall. Auf der einen Seite sind auch hier alle Regeln und Ziele der individuellen Stimmbildung zu beachten - auf der anderen Seite steht diesem ein gänzlich anderes Ziel - nämlich die klangliche Einheit eines Chores - gegenüber. Während persönliche Stimmmerkmale im Chor schlichtweg unerwünscht sind (z. B. übermässiges Vibrato), steht vor allem die Anpassungsfähigkeit der Stimme im Vordergrund. Da Chor-Stimmbildung aber durchgehend nur in Gruppen (Chor) praktiziert wird, muss dieses nicht zwingend einer individuellen Stimmbildung widersprechen, auch wenn es manchmal zu Interessenskonflikten kommt.