Locus iste, dieser Ort, sind die Anfangsworte der Motette in C-Dur. Bruckner hat diese Motette für einen vierstimmigen gemischten Chor komponiert. Locus iste wird a capella aufgeführt. Das Werk wurde für die Einweihung der Votivkapelle im Mariä-Empfängnis-Dom in Linz im Jahre 1869 kompomiert. Leider wurde das Werk erst am 29. Oktober 1869 uraufgeführt. Der Text ist der Zwischengesang (Graduale) für das Kirchweihfest und wird heute noch gerne zu diesem Anlass gesungen.

Locus iste a Deo factus est; Dieser Ort ist von Gott geschaffen.

Die Missa brevis in F (Hob. XXII:1) ist auch als Jugendmesse bekannt. Sie ist neben der Missa Rorate coeli desuper eine der frühesten Messkompositionen von Joseph Haydn. Vermutlich wurde sie um 1749 komponiert. Joseph Haydn war zu dieser Zeit noch Sängerknabe in Wien. Die Messe ist ursprünglich für 2 Violinen, Basso continuo, Chor und 2 Sopransolisten komponiert. Später hat Joseph Haydn das Werk um 1805 überarbeitet und fertigte dabei eine Version mit erweitertem Orchester mit Holz- und Blechbläsern sowie Pauken an. Haydn hatte die Messe wahrscheinlich für sich selbst und seinen Bruder Michael Haydn komponiert, beide waren nämlich Solisten bei den Sängerknaben. Wie für eine Missa brevis üblich, ist die Messe sehr kurz und der Text ist oft auf die Stimmen verteilt. Chor und Solisten wechseln sich ständig ab.

Die Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B-Dur (Hob. XXII:7) ist die 7. Messkomposition von Franz Joseph Haydn. Sie wird im Volksmund allgemein als Kleine Orgelmesse bezeichnet. Ihr Beiname rührt daher, dass die insgesamt sehr kurz gehaltene Missa brevis im Benedictus ein ausgedehntes Orgel- und dann Sopran-Solo besitzt. Die Messe wurde um 1775 für den Orden der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt komponiert und heisst nach dessen Gründer, dem hl. Johannes von Gott. Die Barmherzigenkirche Hl. Antonius von Padua hat einen sehr kleinen Chor, in welchem nur wenige Sänger und ein kleines Orchester Platz finden. Die heute Haydnorgel genannte Orgel von 1732 von Johann Franz Frey aus der Wiener Neustadt hatte nur ein Orgelpositiv ohne Pedal, weshalb der Orgelpart keine Pedalverwendung verlangt.

Turmbläser-Messe von Limbacher Fridolin

Er hat die Turmbläser-Messe nach originalen Instrumentalsätzen des 16. und 17. Jahrhunderts geschrieben. Die Ordinariumstexte sind in Deutsch und Lateinisch geschrieben. Das Werk ist für einen vierstimmigen gemischten Chor, Gemeinde und Bläser oder Orgel.

- Kyrie: eine Pavane von Tilman Susato aus 1543
- Gloria: zwei festliche Intraden von Johann Pezelius aus 1685
- Sanctus und Benedictus: ein Ballo von Johann Pezelius aus 1685
- Agnus Dei: dieselbe Pavane von Tilman Susato, die schon im Kyrie erklingt.

Bei der Aufführung dieser Messe wechseln verschiedene Klanggruppen miteinander ab und unterstützen sich gegenseitig. Der vierstimmige gemischte Chor hat eine dankbare künstlerische Aufgabe in der Technik der alten Meister zu leisten.
Die Aufführbarkeit der „Turmbläser-Messe" in Verbindung mit dem Volksgesang macht keine Schwierigkeiten, da der Chor bei diesen Stellen mit der Gemeinde unisono singt. Erst bei den Wiederholungen wird der Klang durch den vierstimmigen Chorsatz angereichert.

Schöpfungspsalmen von Peter Roth. Bild Michelangelo's Schöpfung.

Das Wort, der Gesang, die Stimme, sie sind vom Atem getragen. Der Atem verbindet alles mit allem – weltweit. Das Stück "Din Atem trait min Gsang" ist auch unter den Namen Schöpfungspsalmen bekannt.

S’isch gliich, wo –n – i bi
Und s’isch gliich, was i tue,
du weisch es scho vor mer.
(Psalm 139)

Von Peter Roth im Herbst 1999:
„Diese Komposition ist die Frucht einer Reise um die Welt. In New York, unter dem Eindruck einer gigantischen Energieverschwendung, entstand die Idee zu den Schöpfungspsalmen.
Angesichts eines Vulkans auf Hawaii, dessen Lava sich in einem wunderbaren Tanz der Elemente ins Meer ergiesst, konkretisierte sich die Auswahl der Texte.
Beim Besuch meine Calina-Freunde in den Nordphilippinen begannen die Worte zu klingen und in Indien öffnete sich das Verständnis für die Tiefe der Texte des Psalmisten.
In Florenz und Promontogno (Bergell) erhielt die Komposition ihre fertige Gestalt.
Dem Kirchenchor von Oberhelfenschwil möchte ich für den Anstoss zu diesem Werk herzlich danken.“

Peter Roth, Juchzed und singed, "Toggenburger Messe"

Dem Evangelischen Kirchchor Alt St. Johann widmete er die Toggenburger Messe „Juchzed und singed“. In diesem Werk wurden verschiedene Elemente der Volksmusik, im Besonderen aus dem Alpstein eingebaut.
Das Werk ist in Mundart und Deutsch erhältlich und wird von vielen Chören immer wieder aufgeführt.

Die Messe Nummer 2 in G-Dur D 167 schrieb Schubert im Sommer 1815. Der gerade 18-jährige Schubert hat die Messe in weniger als einer Woche, vom 2. - 7. März 1815 komponiert. In der Erstfassung war für das Orchester nur eine kleine Besetzung vorgesehen (2 Violinen und Generalbass erweitert um die Bratsche).
Später wurde das Werk mit Trompeten und Pauken erweitert. Sein Bruder Ferdinand erweiterte die Messe 1847 nochmals um Oboen (oder Klarinetten) und Fagotte.

Durch den rhythmischen Chorsatz ist die Messe sehr eingängig. Dies dürfte für die grosse Verbreitung entscheidend sein. Heute ist dies die am häufgisten aufgeführte Messe von Schubert.

Quelle: www.de.wikipedia.org

 

 

Franz Schubert hat im Auftrag von Professor Johann Philipp Neumann, der auch die Texte lieferte komponiert. Deutsche Messe oder im Originaltitel: „Gesänge zur Feier des heiligen Opfers der Messe“, D 872) aus dem Jahre 1826.
Von Schubert gibt es zwei Fassungen, eine für vierstimmigen gemischten Chor mit Orgel sowie eine weitere, die zusätzlich je zwei Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner und Trompeten, sowie drei Posaunen, Pauken und einen Kontrabass vorsieht. Daneben gibt es mehrere Bearbeitungen von Schuberts Bruder Ferdinand.

Ihren Namen hat die Deutsche Messe erhalten, weil sie anders als die meisten geistlichen Werke dieser Zeit, die Landessprache verwendet. Dies sowie die sehr freie, assoziative und romantisierende Übertragung und Interpretation des liturgischen Textes führte zur anfänglichen Ablehnung des Opus. Es erlangte jedoch bald weite Popularität, insbesondere durch die Verbreitung der deutschen Bet- und Singmesse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der 19-jährige Franz Schubert komponierte die Messe Nr. 4 in C-Dur, D 452 im Sommer 1816. Die ursprüngliche Fassung wurde für 2 Violinen und einen Kontrabass (oder Violocello) geschrieben. Die zu dieser Zeit fast obligatorische Bratsche fehlt. Später wurde den Quellen nach von Schubert selber noch mit 2 Trompeten und Paukenergänzt.
Sein Bruder Ferdinand hat die Messe dann noch im 2 Oboen (oder Klarinetten) ergänzt.

Quelle: www.de.wikipedia.org

 

Pater Alberik Zwyssig, Komponist des Schweizerpsalm

Diligam te Domine, die Geschichte der Nationalhymne

Alberik Zwyssig erhielt im Sommer 1841 einen patriotischen Liedtext zur Vertonung. Der von seinem Zürcher Bekannten Leonhard Widmer (1809-1867) - Musikverleger, Journalist und Liederdichter - geschrieben wurde. Zwyssig wählte den Messgesang zum Psalmtext "Diligam te Domine" (Ich will Dich lieben, Herr), den er 1835 komponiert hatte. Die Anpassungen dauerten bis in den Herbst des Jahres 1841. Am 22. November 1841 probte Zwyssig zum ersten Mal mit vier Zuger Stadtbürgern seinen "Schweizerpsalm". 1843 erschien das neue Lied im "Festheft der Zürcher Zofinger für die Feier der Aufnahme Zürichs 1351 in den Schweizerbund". (Die Zofingia, der Zofingerverein, ist die älteste schweizerische Studentenverbindung.) Im selben Jahr wurde es am Eidgenössischen Sängerfest in Zürich erstmals öffentlich vorgetragen und vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Bei den Männerchören wurde der "Schweizerpsalm" schnell ins Repertoire aufgenommen. Dank Übersetzungen in französisch, italienisch und rumantsch umrahmte es bald patriotische Feiern in allen vier Sprachregionen der Schweiz.

Zwischen 1894 und 1953 lehnte der Bundesrat zahlreiche Vorstösse ab, dieses Lied zur offiziell gültigen Nationalhymne der Eidgenossenschaft zu ernennen, da dieser der Auffassung war, eine Nationalhymne solle nicht durch die Regierung eingeführt, sondern müsse vom Volk durch regelmässigen Gebrauch erwählt werden. Zu dieser Zeit war ein anderes Lied, "Rufst du, mein Vaterland", aber populärer als der "Schweizerpsalm", Es wurde in der Schule öfter gesungen und häufiger an politischen und militärischen Anlässen vorgetragen. Zumindest die Melodie ist noch heute den meisten bekannt, da der Text auf der englischen Hymnenmelodie "God save the Queen (King)" gesungen wurde.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts führte dies durch die Intensivierung der internationalen Kontakte zu teils peinlichen Situationen beim Abspielen der identischen Nationalhymnen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und Englands.


Schweizerpsalm
Deshalb beschloss der Bundesrat im Jahre 1961, den "Schweizerpsalm" zur provisorischen aber doch zur offiziellen Nationalhymne zu ernennen. Nach dreijähriger Probezeit sprachen sich zwölf Kantone zugunsten des "Schweizerpsalms" aus, sieben wünschten für eine verlängerte Probezeit, und sechs lehnten diese Nationalhymne ab. Trotz dieses mehr als zwiespältigen Ergebnisses wurde 1965 der provisorische Status des "Schweizerpsalms" als Nationalhymne auf unbestimmte Zeit bestätigt. Dieses Provisorium liess der Bundesrat erst 10 Jahre später fallen. Dies aber nicht ohne sich die Option, diese Entscheidung zu revidieren, offenzuhalten. In den Folgejahren wurden mehrere Vorschläge für einen neue Nationalhymne eingereicht. Keine der neuen Kompostionen konnte jedoch annähernd so viele Stimmen auf sich vereinen wie der "Schweizerpsalm". Schliesslich erklärte der Bundesrat am 1. April 1981 den "Schweizerpsalm" als Nationalhymne der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Die Begründung: Der Schweizerpsalm ist ein rein schweizerisches Lied, würdig und feierlich. So wünsche sich eine Grosszahl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger eine Landeshymne.

1. Strophe
Trittst im Morgenrot daher,
Seh' ich dich im Strahlenmeer,
Dich, du Hocherhabener, Herrlicher!
Wenn der Alpenfirn sich rötet,
Betet, freie Schweizer, betet!
Eure fromme Seele ahnt
Eure fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

2. Strophe
Kommst im Abendglühn daher,
Find' ich dich im Sternenheer,
Dich, du Menschenfreundlicher, Liebender!
In des Himmels lichten Räumen
Kann ich froh und selig träumen!
Denn die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

3. Strophe
Ziehst im Nebelflor daher,
Such' ich dich im Wolkenmeer,
Dich, du Unergründlicher, Ewiger!
Aus dem grauen Luftgebilde
Tritt die Sonne klar und milde,
Und die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

4. Strophe
Fährst im wilden Sturm daher,
Bist du selbst uns Hort und Wehr,
Du, allmächtig Waltender, Rettender!
In Gewitternacht und Grauen
Lasst uns kindlich ihm vertrauen!
Ja, die fromme Seele ahnt,
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.